Wer die Wahl hat, hat die Qual und muss sich entscheiden.

Schiebeläden Lärchenholz Natur

Schiebeläden gibt es aus verschiedensten Materialien. Wir wollen hier einige vorstellen und somit Anregungen geben, das richtige für Ihr  Projekt / Ihr Haus auszuwählen.

Neben der Gestaltung kommt es auf die gewünschte Funktion an und wichtig ist für viele auch der Pflegeaufwand.

Holzschiebeläden:

Schiebeläden komplett aus Holz sind zwar schön, es ist jedoch nicht in jedem Fall gewährleistet, dass die Funktion über die Jahre immer leichtgängig bleiben wird. Holz kann, egal wie perfekt die Holzauswahl vorgenommen wird, sich immer verziehen. Gerade bei großen raumhohen Elementen kann es bei einer durchgehend geführten Anlage zum Klemmen kommen. Bei den punktuell geführten Anlagen kann es zum sichtbaren Verdrehen kommen.

Holzschiebeläden mit Aluminium oder Stahlrahmen

Der perfekte Rahmen hat nur eine geringe Ansichtsbreite von  weniger als 20 mm , mehrere Stege zur Hinterlüftung der Holzleisten und eine rückseitige Abdeckung . Die Edelstahl-Schrauben für die Befestigung des Holzes sind so nicht sichtbar.

Stahlrahmen für Schiebeläden sind zwar in der Ansicht schmaler als Aluminium, haben aber entscheidende Nachteile.

Der Rahmen muss mit allen Bohrungen vor der Verzinkung fix und fertig sein. Nachträgliches Bearbeiten ist für den Korrosionsschutz nicht zu empfehlen, da die Schiebeläden als eines der am höchsten beanspruchten Bauteile der direkten Witterung ausgesetzt sind. Das höhere Gewicht der Läden erfordert oftmals stärkere Laufwagen und eine stabilere Befestigung an der Wand ( besonders bei hoher Wärmedämmung ist dieser Kostenfaktor nicht zu unterschätzen ). Die Holzleisten liegen direkt auf dem Stahl auf. Hier bleibt das Wasser länger zwischen beiden Materialien und kann zu Farbveränderungen ( gerade bei bestimmten Holzarten und verzinktem Stahl ) bzw.  zur Fäulnis des Holzes führen. Im ungünstigsten Fall drehen sich nach einigen Jahren die Edelstahlschrauben wie von Geisterhand aus dem Holz. Über das Gewinde der Schraube kann Feuchtigkeit ins Holz eindringen, so dass der Schraubgang schneller fault als das übrige Holz. Man kann es nur verhindern, indem unter jeder Holzleiste ein Abstandshalter mit Dichtfunktion eingesetzt wird.

Die Holzarten und Ihre Pflege

Die Dauerhaftlichkeit des Kernholzes gegenüber Pilzbefall wird in Klassen eingeteilt.   

  • Klasse 1                      sehr dauerhaft     
  • Klasse 2                     dauerhaft                                                                                                               
  • Klasse 3                     mäßig dauerhaft                                                                                                   
  • Klasse 4                     wenig dauerhaft                                                                                                   
  • Klasse 5                     nicht dauerhaft

Lärche  aus Europa oder Sibirien – Dauerhaftigkeitsklasse 3 – teilweise 4

Lärche Natur

Am häufigsten findet die Lärche Anwendung im Schiebeladen .Sie ist widerstandsfähig , vergraut naturbelassen über die Jahre (in der Regel silbergrau bis schwarzgrau) und hat richtig eingebaut eine sehr lange Lebensdauer. Akzeptiert werden müssen Harzgallen, die auslaufen und ein recht hoher Astanteil bei dem die Äste teilweise auch ausfallen können. Bei naturbelassenem Material oder mit Lärchenöl geschützten Schiebeläden wird dies nicht stören. Soll jedoch eine Lasur aufgetragen werden, zeichnen sich die Äste deutlich ab  und die Harzgallen laufen bei hoher Sonneneinstrahlung aus.Wer Lasur möchte sollte die Lärche zuerst ca 1 Jahr bewittern lassen und dann die Lasur auftagen. Da dieses Vorgehen sehr aufwendig ist, ist es nur im privaten Bereich umsetzbar. 


Pflege:

  • Naturbelassen – vergraut die Lärche – keine Pflege notwendig 
  • Geölt – 1-2jährlich dünner Auftrag mit Baumwolllappen oder Pinsel   
  • Lasiert – je nach Bewitterung  Pflege ca. alle 3-8 Jahre Erneuerungsanstrich
  • bei industrieller  Erstbeschichtung in 4 Schichten – nach ca 6-10 Jahren Erneuerungsanstrich

Kiefer   Dauerhaftigkeitsklasse 3-4

 

Kiefer mit Lasur

Alternativ zur Lächre kann die Kiefer für farblich behandelte Fensterläden eingesetzt werden. Harzgallen sind nicht ganz so häufig. Astarme bis astfreie Qualität ist leichter zu erhalten. Die Widerstandsklasse entspricht grundsätzlich der Lärche, wobei die Kiefer naturbelassen schnell zur Bildung von Blaufäule neigt. Aus diesem Grund wird die Kiefer ausschließlich farblich behandelt eingebaut.

 

 

 

 

Eiche   Dauerhaftigkeitsklasse 2 ( nur Europäische)

Eiche ist hochwertig und haltbar aber deutlich teurer als Lärche und Kiefer. Sie enthält Gerbstoffe, die Metalle angreifen und darf nicht in Verbindung mit verzinktem Stahl eingesetzt werden. Einige Eichenarten, besonders aus Amerika, sind nicht für den Außenbereich geeignet.

Douglasie Dauerhaftigkeitsklasse 3 (amerikanisch)  – 3-4 (europäisch)

Douglasie hat eine sehr schöne Maserung. Für Schiebeläden mit naturbelassener Douglasie sollten ausschließlich amerikanischen Import-Hölzer eingesetzt werden. Bei Verwendung von Lasuren kann auch die europäische Art zum Einsatz kommen.

Robinie  Dauerhaftigkeitsklasse 1 -2

Das robusteste eropäische Holz ist die Robinie. Es ist schwer und demzufolge nur mit hohem Werkzeugverschleiß zu bearbeiten. Robinie wächst oft sehr krumm und wird nur in kurzen Stücken angeboten. Alternativ dazu gibt es keilgezinktes Material. (optisch für Schiebeläden nicht zu empfehlen) . Gerade Lieferlängen sind zwischen 0,50 m bis maximal 2,50 m erhältlich. Robinie kann stark reißen. Wie bei der Eiche wirken die Inhaltsstoffe korrosiv auf Metalle.

Thermohölzer             Widerstandsklasse 1

Thermohölzer egal welcher Holzart werden durch thermische Behandlung widerstandsfähig und sind sehr gut für die farbliche Behandlung mit Lasuren geeignet.Vorteil: das Holz hat ein geringes Quell- und Schwindverhalten und verzieht sich nicht mehr. Nachteil : Das Holz wird dabei spröde und neigt zur Rissbildung.Wenn die richtigen Maße am Markt verfügbar sind, kann das Holz für Schiebeläden zum Einsatz kommen. Eine nachträgliche Bearbeitung ist nicht zu empfehlen. Das Holz ist dafür zu spröde. Nicht farblich behandelte Thermohölzer vergrauen. 


Schiebeladen-Thermoholz-Esche

 

 

Teak  Dauerhaftigkeitsklasse 1-3

Das Tropenholz Teak wird sehr selten für Schiebeläden eingesetzt. Die Widerstandsklasse ist bei Plantagenanbau schlechter als bei im Tropenwald geschlagenem Material. Aus diesem Grunde sollte auf den Einsatz verzichtet werden, wie bei allen Tropenhölzern.